Aktuelles
Aktuelle Forschungsprojekte am WGH
Der WGH hat sich der ergebnisoffenen Forschung am Rassegeflügel verpflichtet. Hierbei sind die Grundlagen- und die tierschutzrelevante Forschung von besonderer Bedeutung.
Derzeit bearbeiten wir die folgenden Projekte:
„Weiterführende Untersuchungen zur Kurzbeinigkeit bei verschiedenen Hühnerrassen“
Schon seit vielen Jahren beschäftig sich der WGH mit der Problematik kurzbeiniger Hühnerrassen (Chabo, Krüper und Zwerg-Krüper). Diese Rassen sind in die tierschutzrelevante Kritik geraten, weil man davon ausging, dass eine Verpaarung von zwei kurzbeinigen Tieren untereinander zu einer erhöhten Sterblichkeit bei den Nachkommen noch vor dem Schlupf führen kann. Die Kreuzungsexperimente am WGH konnte dies aber nicht, wie in der Literatur beschrieben, bestätigen. Aktuell sollen genetische Untersuchungen weitere Fragen klären. Das Projekt wird von Frau Dr. Mareike Fellmin betreut und in Kooperation mit Frau Prof. Gesine Lühken, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Professur für Haustier- und Pathogenetik der Justus-Liebig-Universität Gießen durchgeführt.
„Weiterführende Untersuchungen zur Problematik in der Landentenzucht“
Mit der Landentenproblematik hat sich der WGH bereits im Rahmen einer Doktorarbeit und vor kurzem im Rahmen einer Masterarbeit beschäftigt. Hintergrund ist, dass Landenten zum Teil Fettkörper im Gehirn ausbilden, welche zu Verhaltensauffälligkeiten führen können. Noch immer gibt diese tierschutzrelevante Fragestellung viele Rätsel auf, die es im Rahmen eines aktuellen Projektes zu klären gilt. Das Projekt wird von Frau Saskia Neukirchen im Rahmen einer Doktorarbeit an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Fachbereich Agrarwissenschaften bearbeitet. Herr Prof. Karl-Heinz Südekum vom Institut für Tierwissenschaften der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn wird als Doktorvater die Betreuung der Arbeit übernehmen. Weiter Kooperationspartner in diesem Projekt sind Frau Prof. Gesine Lühken, Institut für Tierzucht und Haustiergenetik, Professur für Haustier- und Pathogenetik der Justus-Liebig-Universität Gießen, Herr Prof. Martin Schmidt, Klinik für Kleintiere, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Klinische Neurologie der Justus-Liebig-Universität Gießen und Frau Dr. Julia Mehlhorn, AG Netzwerkanatomie des Gehirns, Institut für Anatomie I der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
„Geschichte und Wiederaufnahme der Legeleistungserfassung bei Rassehühnern im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit für den landwirtschaftlichen Nischenmarkt und der Selbstversorgung“
Legeleistungsprüfungen waren früher weit verbreitet. Allerdings nahm die Anzahl der Prüfstellen für Rassegeflügel in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, nach dem Einzug der Hybridhennen in der Landwirtschaft, rapide ab. Nach einigen Jahrzehnten gibt es nun seit 2018 am WGH wieder eine Legeleistungsprüfung für Züchter von Rassehühnern, welche sich dauerhaft am WGH etablieren und somit wichtige Erkenntnisse zum aktuellen Leistungsstand der beobachteten Rassen liefern soll. Im Rahmen eines Projektes werden neben den neuen Erkenntnissen der aktuellen Legeleistungsprüfung am WGH auch die Geschichte der Legeleistungsprüfungen in Deutschland über alte Literatur aufgearbeitet. Abgerundet wird das Projekt durch verhaltensbiologische Untersuchungen im Hinblick auf das Erkundungsverhalten (Explorationsverhalten) einiger ausgewählter Rassen. Das Projekt wird von Herrn Mario Lamers im Rahmen einer Masterarbeit an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Fachbereich Tierwissenschaften bearbeitet.
„Untersuchung zur Sichtfreiheit bei haubentragenden Haushühnern in Zusammenhang mit der Ausbildung einer Schädelprotuberanz am Beispiel der Rasse Zwerg-Paduaner“
Haubentragende Hühnerrassen geraten immer wieder aufgrund einer möglicherweise durch die Haube eingeschränkte Sichtfreiheit in die tierschutzrelevante Kritik. Im Rahmen des Projektes soll die Sichtfreiheit bei der haubentragenden Hühnerrasse Zwerg-Paduaner im Zusammenhang mit der Ausbildung einer Schädelprotuberanz überprüft werden. Um Rückschlüsse auf die Sichtfreiheit ziehen zu können, werden Verhaltensexperimente zur Orientierung, zur Futteraufnahme und dem Sozialverhalten durchgeführt. Die untersuchten Tiere wurden zuvor geröntgt, um nähere Informationen über die ausgebildeten Schädelprotuberanzen zu erhalten. Das Projekt wird von Frau Christin Brabender im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Fachbereich Biologie bearbeitet. Die Studie wird in Kooperation mit Frau Dr. Julia Mehlhorn, AG Netzwerkanatomie des Gehirns, Institut für Anatomie I der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Frau Dr. Stefanie Petow, Institut für Tierschutz und Tierhaltung des Friedrich- Loeffler- Institut (FLI) in Celle durchgeführt.
Alle Projekte werden in enger Zusammenarbeit mit unserem Tierschutzbeauftragten Dr. Michael Götz geplant und durchgeführt.
Falls Sie Ideen für eine interessante Fragestellung haben, zögern Sie nicht, unter der folgenden E-Mailadresse: team@wissenschaftlicher-gefluegelhof.de Kontakt mit uns aufzunehmen.