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Chancen, die es zu nutzen gilt | Grüne Woche Berlin

In der Präsidiumssitzung im März ist die Grüne Woche Thema. Im Januar erfolgte die Organisation und Durchführung in Eigenregie durch den BDRG. Mit dem Stand und der erstmaligen gemeinsamen Präsentation der Organisation und des Wissenschaftlichen Geflügelhofes sind neue Wege beschritten worden.

Keine einfache Aufgabe, die dennoch sehr gut gemeistert werden konnte.

Der 2. Vizepräsident, Alfred Karl Walter, bringt zwei Volieren mit, die am Donnerstag auf die Podeste, die von der Messe gestellt werden, aufgebaut werden. Dabei zeigt sich, dass die Volieren um ein Drittel größer sein können. Das Präsidium beschließt deshalb, dass für die kommende Grüne Woche zwei neue Volieren angeschafft werden, die den Maßen der Podeste entsprechen. Die größeren Volieren bieten die Möglichkeit einer noch feineren Ausgestaltung mit den geforderten Rückzugsmöglichkeiten für die Tiere.

Große Hühner und Zwerghühner sind in diesen Zeiten sehr gefragt. Daher sollen auch künftig diese dem Publikum gezeigt werden. Der 1. Vizepräsident, Wolfram John, stellte im Januar die Tiere für die Volieren. Die Italiener in verschiedenen Farbenschlägen wecken bei den Besucherinnen und Besuchern des BDRG-Standes Erinnerungen. „Die hatten wir früher auch auf dem Hof“ oder „Meine Großmutter schwörte auf die gute Leistung der Rasse“. Eine Glucke mit Küken lockt nicht nur die Kinder an. Diese Form Nachzucht zu ziehen, ist für den Rassegeflügelzüchter eher die Ausnahme, es stellt sich aber für Besucherinnen und Besucher nicht die Frage nach dem Verbleib der Küken, wie dies beim Schaubrüter der Fall ist.

Am Messestand entwickeln sich vor allem Gespräche mit Menschen, die sich weniger auf das Züchten von Geflügel beziehen. Es sind vor allem junge Familien und die Altersgruppe vor dem Renteneintritt, die sich mit dem Thema eigene Hühner beschäftigen. Der Wissensstand ist bei ihnen meist nicht sehr hoch, die Interessierten wollen über geeignete Ställe, Größe des Auslaufs, geeignete Hühner- und Zwerghuhnrassen, Futter, Möglichkeit der Tierhaltung in Wohngebieten und vorgeschriebene Impfungen informiert werden. Unterschätzt werden sollte auch nicht der Besuch von Kindergartengruppen und Schulklassen. Präsidiumsmitglieder und Mitarbeiter des Wissenschaftlichen Geflügelhofes zeigen den Mädchen und Jungen an der Eierleiste die Entwicklung der Embryos über die 21 Bruttage und beantworten vielerlei Fragen der Kinder, Erzieherinnen und Erzieher sowie der Lehrerinnen und Lehrer. Da ist viel Wissen, was der älteren Generation noch selbstverständlich ist, inzwischen verloren gegangen. 

Die Zusammenarbeit mit Ute Lagodga, der Leiterin des Geflügelparks Paaren-Glien, ist außerordentlich gut. Der BDRG ist wie die Imker, die Eselfreunde, die Kaninchenzüchter und der Bereich Obstbau seit Jahren eingebunden in die Gruppe der Aussteller aus Brandenburg. Eine Delegation der Landesregierung und des Landwirtschaftsministeriums besucht jedes Jahr den BDRG-Stand. Hieraus entwickelt das Präsidium die Idee allen BDRG-Landesverbänden die Möglichkeit zu eröffnen an den jeweiligen Landestagen in Berlin teilzunehmen. Vorgesehen ist, dass die LV-Vorsitzenden ihre zuständigen Minister zu Gesprächen an den BDRG-Stand einladen. Für diese Form der besseren Kommunikation mit Politikern macht sich vor allem Alfred Karl Walter im Präsidium stark. Er sieht darin die Chance, den Erhalt von Artenvielfalt und alter Geflügelrassen mit der Werbung für unsere Arbeit zu verbinden.

Apropos Werbung für den Verband: Auch die Zusammenarbeit mit Tierparks und Zoos bietet diese Möglichkeit. Viele Parks und Zoos zeigen Geflügelrassen, die auf der Roten Liste bedrohter Tierarten stehen. Hier sollte die Kooperation ebenso verstärkt werden wie mit den Arche-Regionen. Entsprechende Gespräche laufen mit Dr. Julia Kögler, stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes Tiergärten und Zoos, die ins Kuratorium des Wissenschaftlichen Geflügelhofes berufen werden konnte. Für sie sind Tiergärten und Zoos bedeutende außerschulische Lernorte im Naturbereich. Das darf nicht ungenutzt bleiben, ist man im Präsidium einig.

Peter Jahn

Beisitzer