Ein knappes Dutzend Kinder buchte im Ferienprogramm der Stadt Landshut dieses tierische Thema beziehungsweise Angebot. Im Vereinsheim des Geflügelzuchtvereins begrüßte Taubenzuchtwart Alex Nachtmann als Verantwortlicher die Kinder und erklärte mit einer kleinen Power Point Präsentation die Entstehung aller unserer Taubenrassen aus der Felsentaube. Auch unsere heimischen vier Wildtaubenarten, die Rassetauben, die Brieftauben, die Stadttauben als eigenen Taubenspezies und Kunstflugrassen der Tauben wurden jeweils in Kurzportraits vorgestellt. Rassemerkmale und Standard, einige Fachbegriffe und diverse Taubenmerkmale sind jetzt keine Fragezeichen mehr für die Kids.
Die theoretischen Erkenntnisse wurden anschließend in die Praxis umgesetzt: In der angrenzenden Ausstellungshalle stellten zehn Taubenzüchter des Vereins ihre Taubenrassen aller Größen, Formen, Farben und Merkmalen den Ferienkindern vor. Die Züchter erzählten, wie sie zu dieser Rasse gekommen sind, welche Vorzüge die Rasse für sie persönlich aufweist und warum sie diese einfach schön finden. Jedenfalls ist sicher unter den 350 in Deutschland anerkannten Taubenrassen für jeden Geschmack etwas dabei. Nach einigen anatomischen Erläuterungen an der Taube wie deren Nase, Ohren, Zunge, besondere Augenstellung, konnte in einem kleinen Quiz das Gehörte nachgewiesen werden. Die Sieger wurden mit einem Griff in die Schatzkiste belohnt.
Ausgestattet mit Base Caps gegen die strahlende Sonne an dem Tag wurde die Zuchtanlage von Peter Alzinger besucht. Er begeistere die Kinder mit Geschichten von und mit seinen Tauben und zeigte die Größenvielfalt von seinen riesigen Römern bis zur Turteltaube. Auch nur zwei Tage alte, noch blinde Taubenküken im Nest, konnten die Kinder bewundern.
Dann der Höhepunkt des Vormittags: Auf einer benachbarten Wiese ließ Alex Nachtmann seine Kunstflugtauben starten. Zuerst die kräftigen Adana Wammentauben als 4er Stich. Da waren 4 Tauben gleichzeitig in der Luft, anschließend die schnellen Broder Purzler. Ihr Purzeln, ein Überschlag nach hinten im Flug, ist ein Abwehrverhalten gegen Angriffe in der Luft. Eingefangen, beziehungsweise nach unten auf den Flugkasten gelockt, werden die Flugtauben mit sogenannten Droppern. Es sind handzahme, meist weiße Arabische Trommeltauben, die bei ihrem Auftauchen den fliegenden Tauben signalisieren: Hallo Freunde, runterkommen aus der Höhe, es gibt Futter am Flugkasten. Und diese zahmen Dropper durften die Kinder zum Abschluss auf der Hand füttern, ein anfangs ungewohntes, kitzeliges Gefühl. Aber je länger der direkte Kontakt mit den Tauben dauerte, umso schwerer fiel den Kindern zum Schluss der Abschied von der spannenden Welt der Tauben. Als Erinnerung gab es eine Urkunde mit dem Portrait des Teilnehmers und „seiner“ Taube.
Alex Nachtmann / Helmut Sachsenhauser