Diese und viele weitere Fragen über Tauben und Hühner konnten beim Ferienprogramm der Stadt Landshut beim Geflügelzuchtverein kompetent beantwortet werden. In kürzester Zeit waren alle angebotenen Plätze ausgebucht. Beim Schwerpunkttag Taube, den Alex Nachtmann organisiert hatte, erfuhren die Kinder in einer Powerpoint Präsentation viel Interessantes über die Herkunft und Lebensgewohnheiten der Wild-, Brief-, Rasse-, Flug- und Stadttauben in Deutschland. Mehrere Taubenzüchter besprachen anschließend die Vorzüge ihrer Taubenrasse mit den Kindern und erklärten, warum gerade diese Rasse oder Farbe ihre Favoriten sind. Besprochen und praktisch umgesetzt in den Taubenschlägen der Züchter wurden auch Fragen der Ernährung, der Unterbringung und der Zucht von Tauben als sogenannte Nesthocker. In einem Quiz konnten die Kinder ihr erworbenes Wissen unter Beweis stellen. Nach einer Brotzeit und ausgestattet mit einem Basecap ging es bei leichtem Schauerwetter wieder nach draußen. Ein Stich „Broder Purzler“ von Alex Nachtmann zeigte bei Musikuntermalung im Flug eine Rolle rückwärts, mit der sie in der Praxis Angriffe von Greifvögeln auszuweichen versuchen. Höhepunkt des Tages für die Kinder waren die handzahmen „Dropper“Tauben, mit denen die Flugtauben auf den Flugkasten zurückgelockt werden. Die rein weißen, handzahmen Tauben pickten ihr Futter den Kindern direkt aus den Händen und konnten dabei zart mit einem Finger über den Rücken gestreichelt werden. Glückselige Kinderaugen.
Auch der Schwerpunkttag Huhn startete mit einer Präsentation, zusammengestellt von Dana Depta. Dabei ging es in erster Linie um die Abstammung der Hühner (von den Dinos!), die Haltungsformen der Legehennen als unsere Eierlieferanten und wie deren Haltungsform auf dem Ei gekennzeichnet ist. Auch die Frage „woran erkennt man am Huhn die Farbe der Eierschale“ wurde geklärt, wie auch ausführlich die Entwicklung des Embryos im Brutei bis zum Küken aufgezeigt (Nestflüchter). Hingewiesen wurde, dass in der Rassegeflügelzucht 104 Große Hühnerrassen und 97 Urzwerge- und verzwergte Großrassen in vielen Farbvarianten von den Rassegeflügelzüchtern betreut werden. In Zukunft wird es unmöglich sein, all diese Genetik und Diversität in aktiven Populationen für die Zukunft zu erhalten. Befruchtete Eizellen im Ei kann man leider noch nicht einfrieren. Helmut Sachsenhauser zeigt an einem Hühnermodell die Futteraufnahme und die Verdauung beim Huhn auf. Und hier konnte geklärt werden, wo die Hühner ihre Zähne haben, nämlich im Muskelmagen: Quarzsteinchen von 2 – 5 mm Größe helfen dort dem Huhn, die grobe Nahrung und die eingeweichten Körner zu zerreiben.
Gestärkt mit Butterbreze und Getränk ging es in die schattige Vereinshalle. Dort konnte an einem Musterstall die sichere Unterbringung der Hühner zu allen Jahreszeiten und die Funktionen im Stall für die Hühner besichtigt werden. In einem kleinen Quiz, mit lustigen Antworten zusammengestellt von Sabine Anton, konnten die Kinder ihr vermitteltes Wissen unter Beweis stellen. Anschließend erkundeten die Kinder die Hühnerställe auf dem Vereinsgelände, um Erfahrungen zur Unterbringung in der Praxis zu sammeln. Bei den Bielefelder Kennhühnern konnte jedes Kind einen Snack auf dem Teller für die Hühner zusammenstellen. Das Anfassen von (toten) Mehlwürmern oder Soldatenfliegenlarven kostete manchen schon etwas Überwindung. Aber es sind nun mal Leckerbissen für das Huhn, mit denen man die Tiere handzahm bekommt. Handzahm waren auch die meisten Hühner, die anschließend in der Vereinshalle von den Züchtern präsentiert wurden und von ganz mutigen Kindern auch selbst in die Hand genommen und gestreichelt werden konnten. Favoriten hier die „Seidis“, Seidenhühner mit ihren flauschigen Federn (ohne Haken). Zum Schluss der drei Stunden Programm gab es noch weitere Infos zum Futter für die Hühner und zu deren Produkten Fleisch, Dung und Federn. Eine Sammlung von Eiern verschiedenster Geflügelarten vom Strauß bis zum Spatz verdeutlichte die Vielfalt der Vermehrungserzeugnisse in der Natur. Die feine Struktur einer Feder mit seinen Haken und Strahlen konnte unter einem Mikroskop beobachtet werden.
Nach der Auswertung des Quiz und Siegerehrung konnten die Kinder mit einem bunten Ei als Wegzehrung wieder ihren Eltern übergeben werden.
Alex Nachtmann, Helmut Sachsenhauser